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Spezielle Interessen

Ich habe verschiedene Spezialgebiete, die mich im klinischen Alltag und in der Forschung interessieren:

1. Topoguided PRK und Crosslinking zur Behandlung des Keratokonus

Bisher war die Therapie des Keratokonus mühsam und mit sehr unkonstanten Ergebnissen verbunden. Durch das Crosslinking wurde unserem Fachgebiet eine komplett neue Therapiemöglichkeit gegeben, die häufig die Krankheit so aufhalten kann, dass die Patienten vor einer Hornhaut-Transplantation bewahrt werden können. Obwohl es durch das Crosslinking oft auch zu einer Verbesserung der Sehstärke kommen kann, ist es selten so, dass diese Patienten “Adleraugen” haben. Mit den neuartigen Lasersystemen ist es möglich, einen Teil der Irregularitäten der Hornhaut auszugleichen, bevor man die Hornhautform stabilisiert. Obwohl es noch ein weiter Weg ist, eine perfekt geformte Hornhaut zu erreichen, kann aktuell jedoch bereits eine Verbesserung der Hornhautform und damit meist eine bessere Sehstärke erzielt werden. Die Forschung der nächsten Jahre wird die aktuellen Schwachstellen in den Messungen und Berechnungen noch ausmerzen und ich bin überzeugt, dass man in ein paar Jahren die Keratokonus-Patienten praktisch ausschliesslich mit dieser Methode behandeln wird.

2. Customized Crosslinking

Bisher galt die Lehrmeinung, dass beim Keratokonus die ganze Hornhaut eine Schwäche aufweist. Deshalb wurde die UV-Crosslinking Behandlung jeweils auf der ganzen Hornhaut durchgeführt. Die asymmetrische Aufsteilung gewisser Keratokonusformen lässt aber den Schlusss zu, dass die Hornhaut nur in spezifischen Arealen geschwächt ist. Deshalb macht es mehr Sinn, nur das geschwächte Areal zu behandeln, um nicht einen positiven Effekt durch die Bestrahlung von gesundem Hornhautgewebe zu verringern. Welches Areal genau bestrahlt werden muss und ob es allenfalls Sinn macht, verschiedene Areale verschieden stark zu bestrahlen, wird sich noch zeigen müssen. In der Zukunft könnte es sogar möglich werden, auch normale Hornhäute durch gezielte Bestrahlung so zu verändern, dass Refraktionsdefizite (z.B. Kurzsichtigkeit) korrigiert werden können.

3. Optische Kohärenztomographie in Multipler Sklerose

Die optische Kohärenztomographie (OCT) stellt ein faszinierendes Verfahren in der Augenheilkunde dar, mit dem nicht-invasiv die Nervenfaserschichtdicke am Auge gemessen werden kann. Durch meine Forschungszeit in Kanada bin ich immer noch in Projekte eingebunden, bei denen die optische Kohärenztomographie als bildgebendes Verfahren bei MS (Multiple Sklerose)-Patienten eingesetzt wird. Dabei geht es einerseits um Screening (“Wer hat MS”), andererseits auch um die Festlegung, welche Unterform vorhanden ist, wie schnell eine Erkrankung fortschreitet und ob eine Therapie wirkt. Zudem haben diverse MS-Medikamente eine Schwellung der Netzhautmitte als Nebeneffekt, was durch eine OCT-Untersuchung dargestellt werden kann.